Warum ein Konzept?

Ziel & Zweck definieren
Im letzten Abschnitt des Artikels "Was ist ein Konzept?" vergleiche ich Konzepte mit Werkzeugen oder Bauplänen. Daraus geht im Prinzip schon hervor, warum Projekte vor der eigentlichen Umsetzung eine Konzeptionsphase brauchen, die diese Bezeichnung verdient.

Daher greife ich diesen Punkt hier nochmal auf.

Als Bauplan ist das Konzept Grundlage für alle Umsetzungsschritte, die im Projekt bis zur Fertigstellung des - nennen wir es "Produkts" - folgen. Damit sind wir bei einer sehr einfachen, aber der wesentlichen Fragen des Konzepts: Was steht am Ende des Projekts?

Es ist meist ein sehr konkretes Ziel das erreicht werden soll (z.B. Kundenbindung, mehr Reichweite, mehr Umsatz). Das Produkt, der Service, die Funktion - kurz der Projektgegenstand, der entwickelt werden soll, dient diesem Ziel:

Die Formulierung des Ziels steht also am Anfang des Konzepts und begründet es. Die einzelnen Bestandteile des Konzepts können immer wieder auf dieses Ziel bezogen werden: Sind z.B. alle Features zum Erreichen unserer Ziele (zum jetzigen) Zeitpunkt sinnvoll?

Fragen klären

Ein Konzept klärt Fragen. Möglichst alle Fragen, die allen Projektbeteiligten (Kunde, Agentur, Entwickler) einfallen. Wie detailliert das geschieht, hängt vom Entwicklungsstadium des Konzepts ab: Aus einer Idee oder einer Bedarfslage entsteht zunächst ein Grobkonzept, das die 6 W-Fragen beantwortet: Warum soll jemand das kaufen oder nutzen?

  • Was soll damit erreicht, welcher Bedarf gedeckt werden?
  • Wer ist die Zielgruppe, wen sprechen wir an?
  • Wie erfährt die Zielgruppe von dem Produkt, dem Service?
  • Wann ist der geeignete Zeitpunkt dafür?
  • Wo passieren die Kommunikation an die Zielgruppen und die Nutzung des Produkts, des Services?

Die Antwort auf diese Fragen liefert eins der wichtigsten "Warums" - Wissen, was Erfolg heißt. Denn alle diese Punkte sind mit messbaren Kriterien hinterlegbar.

Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit

Effektivität: Ein Konzept stellt sicher, dass alle Umsetzungsschritte eines Projekts in die gleiche Richtung laufen und auf die definierten Zielen hinarbeiten.

Effizienz: Konzepte nehmen Entscheidungen vorweg. Für alle Fragen, die sie nicht beantworten, liefern sie den Entscheidungsrahmen.

Last but not least: Ein Konzept hilft, Risiken eines Vorhabens zu erkennen und zu benennen. Je mehr Fragen man stellt, umso schneller tauchen sie auf.

Natürlich ist ein Konzept eine Investition. Es braucht Zeit, idealerweise eine strategische und eine technische Perspektive und Dokumentation. Rechnet man aber die Zeiten dagegen, die ohne vorherige Definition der Anforderungen während eines Projekts für Abstimmungsaufwände, Revisionsschleifen und Change Requests anfallen, wird schnell deutlich, das wir hier innerhalb der Projektplanung über sinnvoll angelegtes Budget sprechen.

Als nächstes stellt sich die Frage: Was zeichnet ein (gutes) Konzept aus?

Teil 1: Was ist ein Konzept?

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